Barrierefreiheit im Web: Mehr als nur eine Pflicht

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    Im digitalen Zeitalter sollte das Internet für alle zugänglich sein. Doch was bedeutet Barrierefreiheit im Web und warum ist es auch für Sie als Unternehmerr:in wichtig, sich damit auseinanderzusetzen – selbst wenn Sie nicht gesetzlich dazu verpflichtet sind?

    Was ist Barrierefreiheit im Web?

    Barrierefreiheit im Internet bedeutet, dass Websites so gestaltet werden, dass sie von allen Menschen genutzt werden können – unabhängig von körperlichen, sensorischen oder kognitiven Einschränkungen. Es geht darum, allen Nutzern die gleichen Möglichkeiten zu bieten, auf Inhalte zuzugreifen, zu interagieren und Informationen zu verstehen.

    In der Praxis bedeutet das, dass Ihre Inhalte z.B. auch für Menschen zugänglich sind, die nicht sehen können (z.B. mittels screen reader) oder für Menschen, die keine Maus bedienen können und durch Ihre Website mittels der Tastatur oder anderer technischer Hilfsmittel surfen.

    Wichtige gesetzliche Neuerung ab 2025

    Ab Juni 2025 tritt in der EU eine neue Richtlinie in Kraft, die weitreichende Konsequenzen für die digitale Barrierefreiheit haben wird. Diese Regelung verpflichtet Unternehmen dazu, ihre digitalen Angebote – einschließlich Websites, Apps und Online-Dienste – barrierefrei zu gestalten. Auch wenn Ihr Unternehmen derzeit (2024) nicht von den bestehenden gesetzlichen Vorgaben betroffen ist, sollten Sie diese Entwicklung im Auge behalten.

    Die Richtlinie wird voraussichtlich auch kleine und mittlere Unternehmen erfassen und kann bei Nicht-Einhaltung zu erheblichen rechtlichen Konsequenzen führen, darunter Bußgelder und Reputationsverluste. Es ist daher ratsam, frühzeitig Maßnahmen zu ergreifen, um Ihre Website auf die neuen Anforderungen vorzubereiten.

    Standards und Richtlinien: Was Sie wissen sollten

    Die internationalen Web Content Accessibility Guidelines (WCAG 2.1) sind der zentrale Standard für Barrierefreiheit im Web. Diese Richtlinien gliedern sich in drei Konformitätsstufen:

    • Stufe A: Grundlegende Anforderungen an die Barrierefreiheit.
    • Stufe AA: Standards, die von den meisten Websites angestrebt werden sollten.
    • Stufe AAA: Höchste Anforderungen, die nur in spezifischen Fällen erreicht werden müssen.

    Die wichtigsten Anforderungen umfassen:

    • Textalternativen für visuelle Inhalte: Damit auch blinde und sehbehinderte Menschen den Inhalt verstehen können.
    • Tastatur-Navigation: Die gesamte Website sollte auch ohne Maus bedienbar sein.
    • Farbkontraste: Texte müssen für Menschen mit Sehschwächen gut lesbar sein.
    • Untertitel und Transkriptionen: Für alle Video- und Audioinhalte, um hörbehinderten Menschen Zugang zu den Informationen zu bieten.

    Warum Barrierefreiheit auch ohne gesetzliche Pflicht wichtig ist

    Viele Unternehmen denken, dass Barrierefreiheit nur für öffentliche Stellen oder große Unternehmen relevant ist. Doch das stimmt nicht. Auch wenn Sie nicht gesetzlich dazu verpflichtet sind, Ihre Website barrierefrei zu gestalten, gibt es gute Gründe, dies dennoch zu tun.

    1. Soziale Gerechtigkeit

    Barrierefreiheit im Web ist ein wichtiger Schritt zu einer inklusiveren Gesellschaft. In Österreich leben rund 1,3 Millionen Menschen mit einer Form von permanenter Behinderung. Für diese Menschen kann das Internet ein essenzielles Werkzeug sein, um am gesellschaftlichen Leben teilzunehmen, sei es durch Zugang zu Informationen, Bildung oder Online-Shopping.

    Indem Sie Ihre Website barrierefrei gestalten, öffnen Sie die digitalen Türen für diese Menschen und tragen dazu bei, ihre Lebensqualität zu verbessern. Eine barrierefreie Website bedeutet, dass auch Menschen mit Sehbehinderungen, Hörbehinderungen, motorischen Einschränkungen oder kognitiven Beeinträchtigungen die Möglichkeit haben, Ihre Inhalte zu nutzen und von Ihren Dienstleistungen zu profitieren.

    Darüber hinaus sendet eine barrierefreie Website eine starke Botschaft an Ihre Zielgruppe: Ihr Unternehmen steht für Inklusion und soziale Verantwortung. Dies kann nicht nur Ihr Markenimage stärken, sondern auch das Vertrauen und die Loyalität Ihrer Kunden erhöhen. In einer Welt, in der ethisches und verantwortungsvolles Handeln immer mehr an Bedeutung gewinnt, kann dies ein entscheidender Wettbewerbsvorteil sein.

    2. SEO-Vorteile

    Ein oft übersehener Vorteil von barrierefreien Websites ist der positive Einfluss auf die Suchmaschinenoptimierung (SEO). Viele der technischen Anforderungen, die für Barrierefreiheit gelten, überschneiden sich mit Best Practices für SEO:

    • Bessere Strukturierung der Inhalte: Überschriften, Listen und Alternativtexte helfen nicht nur Menschen mit Behinderungen, sondern auch Suchmaschinen, den Inhalt Ihrer Website besser zu verstehen.
    • Verbesserte Ladezeiten: Barrierefreie Websites sind oft technisch optimierter, was die Ladezeiten verringert – ein wichtiger Ranking-Faktor.
    • Nutzerfreundlichkeit: Eine einfachere Navigation und klare Strukturen verbessern die User Experience (UX), was wiederum zu einer längeren Verweildauer auf Ihrer Seite führen kann.

    Fazit: Barrierefreiheit zahlt sich aus – für alle

    Barrierefreiheit ist mehr als nur eine gesetzliche Pflicht. Sie ist ein Zeichen von sozialer Verantwortung und kann gleichzeitig die Performance Ihrer Website für Ihre User und Suchmaschinen-Rankings verbessern. Indem Sie Ihre Website barrierefrei gestalten, erreichen Sie nicht nur eine größere Zielgruppe, sondern positionieren sich auch als innovatives und inklusives Unternehmen.

    Haben Sie Fragen zur Barrierefreiheit Ihrer Website?

    Wir unterstützen Sie gerne dabei, Ihre Website auf den neuesten Stand zu bringen. Egal, ob Sie Ihre bestehende Seite optimieren oder eine neue, barrierefreie Website erstellen möchten – wir sind Ihr Partner für digitale Inklusion.

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